Hochbegabung wird in der Wissenschaft wie in der Praxis sehr unterschiedlich definiert. Das Projekt Hector Kinderakademien orientiert sich in seinem Verständnis von besonderer Begabung und Hochbegabung insbesondere an der Definition von Subotnik, Olszewski-Kubilius und Worrell (2011, 2012). Danach ist Hochbegabung als ein hohes Potenzial der Kinder in einem oder mehreren Bereichen definiert. Dieses Potenzial kann sich in hoher Leistung widerspiegeln, muss dies aber nicht tun. Hierbei wird von einem Entwicklungsprozess ausgegangen: Nur wenn es genügend Lerngelegenheiten für die Kinder gibt und die Kinder angemessene Unterstützung durch ihr Umfeld erhalten, können aus hohem Potenzial herausragende Leistungen werden.
Besondere Begabung bzw. Hochbegabung ist also keine statische Eigenschaft, die immer die gleiche Ausprägung besitzt, sondern muss gefördert werden, um sich weiter zu entwickeln. Und zur Umsetzung von Potenzial in Leistung müssen weitere günstige persönliche und soziale Variablen hinzukommen.
Für die Entwicklung besonderer Begabungen sind frühe Lerngelegenheiten notwendig. Diese können unterschiedliche Formen annehmen. Das Programm der Hector Kinderakademien ist ein gelungenes Beispiel für die Förderung besonders ausgeprägter Begabungen während der Grundschulzeit.
Die Entwicklung besonders hoher Begabung erfolgt bereichsspezifisch und ist abhängig von persönlichen Eigenschaften wie Motivation und Interesse sowie von äußeren Bedingungen, die Entwicklungschancen bieten.