Nominierung
Begabungsförderung ist ein Teil des schulischen Erziehungs- und Bildungsauftrags. Das Angebot der Hector Kinderakademien richtet sich an besonders begabte und hochbegabte Grundschülerinnen und Grundschüler in Baden-Württemberg und Hessen. Dies entspricht ca. zehn Prozent eines Jahrgangs und damit etwa 40.000 Kinder in Baden-Württemberg und 25.000 Kinder in Hessen.
Auswahl der Kinder
Wer wählt die Kinder aus?
Die Kinder werden von ihren Lehrerinnen und Lehrern für die Teilnahme an der Hector Kinderakademien empfohlen. Sind die Kinder einmal nominiert, können sie in der Regel bis zum Ende der vierten Klasse das Angebot der Hector Kinderakademien nutzen. Die Hector Kinderakademien und die Staatlichen Schulämter beraten und unterstützen die Schulen dabei, besonders begabte und hochbegabte Kinder zu entdecken, denn nicht immer spiegelt sich eine Hochbegabung in den Schulleistungen wider (sogenannte Underachiever).
Es können, in Ausnahmefällen, Eltern ihr Kind auch ohne Nominierung bei einer Hector Kinderakademie anmelden, sofern eine hohe kognitive Begabung durch einen Test nachgewiesen werden kann. Ein Anspruch auf Aufnahme in die Hector Kinderakademie besteht nicht.
Wie werden die Kinder ausgewählt?
Die Kinder können aufgrund von weit überdurchschnittlichem allgemeinen, bereichsspezifischen und/oder schöpferischem kognitivem Potenzial nominiert werden. Auch ein hohes allgemeines oder besonderes Interesse in einem Bereich kann als Nominierungskriterium genannt werden. Die Herkunft und das Geschlecht des Kindes sind bei der Auswahl unerheblich.
Es können bis zu zehn Prozent eines Jahrganges für das Programm der Hector Kinderakademien nominiert werden.
Welche Herausforderungen gibt es bei der Nominierung und wie kann man diesen begegnen?
Eine Herausforderung bei der Nominierung stellt die sogenannte systematische Benachteiligung bestimmter Gruppen, wie beispielsweise Kinder aus sozial schwächeren Familien oder Kinder mit Migrationshintergrund dar (McBee et al., 2006, 2016). Des Weiteren ist ein Einzelurteil einer einzelnen Lehrkraft nicht objektiv, reliabel oder valide (Machts et al., 2016). Die Folge von diesen Fehlerquellen ist, dass viele besonders begabte und hochbegabte Kinder dadurch übersehen und nicht für das Programm nominiert werden.
Standardisierte Verfahren, wie zum Beispiel das tabletbasierte Messinstrument zur frühzeitigen Lernstandserfassung FIPS+ unterstützen die Lehrkräfte bei der Identifikation und Auswahl besonders begabter Kinder und können dazu beitragen, Beurteilungsverzerrungen vorzubeugen.
Weitere Nominierungshilfen
Standardisierte Verfahren
Standardisierte Verfahren wie z. B. FIPS+ unterstützt Lehrkräfte bei der Identifikation und Auswahl besonders begabter Kinder und kann dazu Beitragen, Beurteilungsverzerrungen vorzubeugen .
Studie zu FIPS+ der Universität Tübungen
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Systematische Beobachtungen im Unterricht
Systematische Beobachtungen im Unterricht helfen Lehrkräften, geplant, zielgerichtet und kontrolliert bei der Nominierung vorzugehen.
Videos "Systematische Beobachtung im Unterricht"
Genereller Überblick
Für einen generellen Überblick zu den Themen „Erkennen und fördern begabter und leistungsstarker Schülerinnen und Schüler“